Die Welt ist in Bewegung und die Wissenschaft mit ihr. Hier bloggen ETH-Studierende darüber, wie Wissen die Gesellschaft verändert und umgekehrt.

„Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“ Friedrich Dürrenmatt, Die Physiker

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Was sagen uns spekulative Szenarien einer Fahrschule der Zukunft darüber, wie realistisch die Versprechungen der Automobilindustrie tatsächlich sind?

Das „Imaginäre“ des autonomen Fahrens Romina Bertschinger

Das „Imaginäre“ des autonomen Fahrens Romina Bertschinger

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Warum sprechen wir heute so über den Fachkräftemangel, wie wir es tun? Ein Blick zurück erleichtert denjenigen nach vorn: Er zeigt, wie verschiedene Kräfte versuchen, öffentliche Diskussionen in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Fachkräftemangel als Ausdruck von Ineffizienz? Alte Narrative in neuen Bildungsdebatten Jonas Manser

Fachkräftemangel als Ausdruck von Ineffizienz? Alte Narrative in neuen Bildungsdebatten Jonas Manser

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Fake News sind alltägliche, grösstenteils unerwünschte Vorkommnisse, die sich durch Social Media wie Lauffeuer verbreiten können. Dieser Beitrag argumentiert erstens, dass sich Bildung im universitären Hochschulbereich im Kampf gegen Fake News als wichtiger Player entpuppt. Zweitens zeigt der Beitrag auf, wie in der Lehre und Forschung konkret vorgegangen wird.

Fake News: Einblicke in Forschung und Lehre an der Universität Zürich Nina Bingham

Fake News: Einblicke in Forschung und Lehre an der Universität Zürich Nina Bingham

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Mädchen-Technik-Tage sollen das Interesse an technischen Berufen und der Informatik wecken. An einer mittelgrossen Sekundarschule im Kanton Schwyz zeigte im Winter 2022 jedoch keine der Schülerinnen Interesse an einer Teilnahme an diesen Projekttagen, obwohl Flyer der Initianten im Umlauf waren. Dieser Text legt mit Hilfe von fünf Interviews dar, dass neben fehlendem Interesse und dem Einfluss der Peergruppe auch die Art und Weise der Kommunikation die fünf Schülerinnen nicht erreicht hatte.

Landen Flugblätter noch? Bestrebungen, Mädchen für technische Berufe zu begeistern Laura Keller

Landen Flugblätter noch? Bestrebungen, Mädchen für technische Berufe zu begeistern Laura Keller

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Anlässlich der International Design Conference in Aspen 1970 dachte der französische Soziologe Jean Baudrillard über das Erscheinen einer neuen Figur der Postmoderne nach: die Umweltaktivist*in. Interessanterweise verstand er sie nicht als Ausdruck eines jahrzehntealten Diskurses in den Wissenschaften, der allmählich in weite Teile der Gesellschaft diffundiert war, sondern als Antwort des «Systems» auf eskalierende innen- und aussenpolitische Krisen der späten 1960er-Jahre. Doch wie lässt sich die politische Ökologie im Kontext der amerikanischen Protestbewegungen begreifen? Und was ist ihr Verhältnis zur Dekolonialisierung und der Expansion des Kommunismus im Global Süden?

Ökologie nach ’68 Sebastian Linsin

Ökologie nach ’68 Sebastian Linsin

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Seit der Entdeckung des genetischen Fingerabdrucks im Jahr 1984 wird die DNA-Analyse in verschiedenen privaten und politischen Bereichen angewandt: von Genealogien und der Ermittlung von Familienbeziehungen bis hin zum Aufklären von Verbrechen. Die Verwendung des molekulargenetischen Identifizierungsverwahrens ist genauso vielfältig wie ihre Kritik. Von Spuren eines Mörders und gesammelten Identitäten.

Auf der Fährte des genetischen Fingerabdrucks Zohra Briki

Auf der Fährte des genetischen Fingerabdrucks Zohra Briki

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Weder Pilz, Pflanze noch Tier – Schleimpilze bewegen sich im taxonomischen Niemandsland durch Wälder und Labore rund um die Welt. Oszillierend zwischen Individuum und Kollektiv, leben sie teils solitär als Amöben, teils aggregieren sie sich zu einem Organismus, der sich orientieren und sogar lernen kann. Begibt man sich auf die Fährte der Schleimpilze und der Geschichte der Erforschung ihrer Selbstorganisation, offenbaren sich bemerkenswerte Verbindungen in die Anfänge feministischer Wissenschaftskritik. Eine Spurensuche über die Waldgrenzen hinaus in die Wissenschaft von Evelyn Fox Keller und das Weltall von Octavia Butler.

Auf den Denkspuren der Schleimpilze Hannah Kressig

Auf den Denkspuren der Schleimpilze Hannah Kressig

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Die Impfung ist für die meisten von uns der Ausweg aus der Pandemie. Gleichzeitig gewannen im letzten Jahr Menschen, die das Impfen ablehnen, an Aufmerksamkeit. Sie inszenieren sich häufig als Anhänger*innen einer alternativen Wissenschaft. Trotzdem werden sie immer wieder als Verschwörungsgläubiger*innen bezeichnet. Wie berechtigt ist das? Und kann Impfkritik die Forschung fördern? Die Rhetorik der Impfgegner*innen und historische Fallbeispielen des Polio- und Pockenimpfstoffes geben Antworten auf diese Fragen.

Impfkritik: Zwischen Gegenwissen und Verschwörungsglauben Charlotte Dombrowsky

Impfkritik: Zwischen Gegenwissen und Verschwörungsglauben Charlotte Dombrowsky

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Almost forty years ago, feminist scholar Donna Haraway proposed the cyborg – a mythical creature that is part human, part machine – as a possibility to overcome gender inequality. Similarly, Xenofeminists embrace the radical potential of technology to overcome not only gender divisions and but also sex. While Xenofeminist seem to follow through with the vision Haraway sketched, important differences lurk under the surface.

Radical Transformation through Technology: Xenofeminism as an updated version of Haraway’s cyborg? Claudia Wiehler

Radical Transformation through Technology: Xenofeminism as an updated version of Haraway’s cyborg? Claudia Wiehler

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Wissenschaftler*innen in Chicago forschen gemeinsam mit Berufskolleg*innen in Hanoi an Methoden zur Wiederaufforstung und resilientem Saatgut. Gleichzeitig versprühen US-amerinaische Streitkräfte Agent Orange über den Regenwäldern Nordvietnams. Um 1970 manifestiert sich in Vietnam, zwischen Ökozid und alternativer Wissenschaftskultur, ein breites Spektrum ökologischen Wissens.

Science for Vietnam: Radikale Wissenschaftler*innen unterwegs von Chicago nach Hanoi Philipp Klostermann

Science for Vietnam: Radikale Wissenschaftler*innen unterwegs von Chicago nach Hanoi Philipp Klostermann

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Die weibliche Klitoris hat eine lange Geschichte, die die Verstrickung von Wissenschaft und gesellschaftlicher Ordnung aufzeigt. In den letzten drei Jahrhunderten wurde sie von verschiedenen Akteur*innen entdeckt, vergessen, zurückerobert. Die Chronik der Klitoris stellt den Objektivitätsanspruch der Wissenschaften grundlegend in Frage und deckt somit Schwachstellen in unseren heutigen wissenschaftlichen Institutionen auf. Eine Hommage an die Klitoris und ihre Lehren.

Wessen Wissenschaft? Wessen Körper? Eine Chronik der Klitoris Samira Amos

Wessen Wissenschaft? Wessen Körper? Eine Chronik der Klitoris Samira Amos

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1986 kommt es im sowjetischen Kernkraftwerk Tschernobyl zu einem verheerenden Reaktorunfall. 2019 dient dieser Vorfall als Stoff für die US-Serie Chernobyl. Mehr Aufmerksamkeit als der historische Hintergrund der Serie erfährt aber ihre Aktualität: Die Wissenschaft fordert die Politik auf, Massnahmen gegen eine drohende Katastrophe zu ergreifen – und die Politik ignoriert sie. Ein Vergleich der Serie mit der aktuellen Debatte um den March for Science zeigt, wie das politische Engagement der Wissenschaftler*innen zu einem Kampf um den Status wissenschaftlicher Wahrheit wird.

„We are fighting for what is knowledge, and how we know it“ Lara Gafner

„We are fighting for what is knowledge, and how we know it“ Lara Gafner

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Albert Camus’ Roman Die Pest war in den letzten Monaten zeitweise ausverkauft, der Thriller Contagion eroberte Jahre nach seiner Premiere die iTunes-Charts: Während der Corona-Pandemie werden Fiktionen neu entdeckt, welche sich erzählerisch mit Infektionskrankheiten auseinandersetzen. Dagegen scheint die nächste drohende Krise, der Klimawandel, noch immer ungreifbar und fern. Welches Potential haben Imaginationen der Klimakatastrophe, und welche Gefahren birgt die Vermischung von Science und Fiction?

Die Klimakatastrophe zwischen Science und Fiction Hannah Kressig

Die Klimakatastrophe zwischen Science und Fiction Hannah Kressig

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Sie kritisieren, sind skeptisch, wollen gehört werden. Auch in der Schweiz werden immer wieder Stimmen laut, die den wissenschaftlichen Konsens über den menschengemachten Klimawandel in Frage stellen und Unsicherheiten betonen. Sie werfen nicht nur politischen Gegner*innen, sondern auch Wissenschaften vor, ideologisch zu sein. Mit Verweisen auf wissenschaftstheoretische Überlegungen stilisieren sie sich selbst zu den letzten verbliebenen kritischen Denkern. Dabei geht es letztlich vor allem um die Verteidigung eines spezifischen Verständnisses von individueller und ökonomischer Freiheit.

Zweifeln für den freien Markt – Wissenschaft und Ideologie im Zeitalter des Klimawandels Linus Pfrunder

Zweifeln für den freien Markt – Wissenschaft und Ideologie im Zeitalter des Klimawandels Linus Pfrunder

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Die Diskussion um den menschengemachten Klimawandel wird emotional geführt; radikale Forderungen treffen auf Vorwürfe der Panikmache und immer wieder sind Wissenschaftler*innen Ziel von Angriffen. Schaut man sich die Geschichte des meteorologischen Datensammelns an, wird deutlich, wie kleinteilig, mühselig und eintönig die Arbeit ist, auf deren Grundlage der Streit ums Klima tobt. Und man sieht, warum man diesen Daten trauen kann.

Robuste Netze, konstante Daten: Warum wir der Klimatologie trauen können Julian Schellong

Robuste Netze, konstante Daten: Warum wir der Klimatologie trauen können Julian Schellong

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Computer scientists reject the stereotype of the "geek", but rather see themselves in line with Sillicon Valley IT celebrities: as social beings with rich cultural backgrounds. However, many still tend to misunderstand the lack of women around them as resulting from indivual choices and not from structural inequalitites. To change this, men again need to rethink the connection between masculinity and computer science.

From Nerds to Equality Advocates? Shifting Masculinities in ETH Computer Science Tiyam Nikray

From Nerds to Equality Advocates? Shifting Masculinities in ETH Computer Science Tiyam Nikray

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In Diskussionen über Umweltprobleme spielen naturwissenschaftliche Konzepte eine grosse Rolle. Ein Blick in die Geschichte zeigt, wie leicht ökologische „Gesetze“ in rechtsextremes Gedankengut übergehen können. Fremdenfeindliche Ideen tauchten immer wieder unter dem Etikett wissenschaftlicher Neutralität in politischen Diskussionen auf – in den 70er Jahren aber auch jüngst wieder im Rahmen der Ecopop-Initiative.

Ökologie von rechts: An den Grenzen der Menschlichkeit Alina Ragoni

Ökologie von rechts: An den Grenzen der Menschlichkeit Alina Ragoni

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Wissenschaftliche Bilder haben in der Öffentlichkeit eine enorme Macht. Als Glaziolog*innen können wir das „Gletschersterben“ zwar nicht verhindern. Wir können uns aber der Macht dieser Gletscherbilder bedienen, um eine fachlich korrekte aber zugleich verständliche öffentliche Diskussion über das „Gletschersterben“ und den Klimawandel zu eröffnen.

Von Gletschern und Klima: Eine Geschichte von sterbendem Eis Lea Geibel

Von Gletschern und Klima: Eine Geschichte von sterbendem Eis Lea Geibel

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While the number of women in MINT subjects has been increasing slowly but steadily since the 1970s, the proportion of women in engineering sciences at ETH remains consistently low. On the one hand, there are cultural reasons for this. On the other hand, there is a lack of effort to make engineering attractive for female talents.

Women Engineers: “Really?” Alba Proffe

Women Engineers: “Really?” Alba Proffe

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Der Familiennachzug betrifft heute primär Migrant*innen mit Familienangehörigen im Ausland. Politisch ist das Thema  kontrovers. Vergessen geht dabei, dass der Familiennachzug auch einen kolonialen Entstehungskontext hat. Bis weit ins 20. Jahrhundert reisten Schweizer als Kaufleute oder Söldner in die Kolonien. In der "Fremde" profitierten sie von der Arbeit einheimischer Frauen. Manche zeugten mit ihnen Kinder, die sie in die Schweiz zurückbringen wollten. Die Behörden reagierten meist ablehnend – so etwa auch im Fall von Hermann Frei aus Zürich um 1900.

Familiennachzug um 1900: Eine Kolonialgeschichte zwischen Zürich und Sumatra Niklaus Müller

Familiennachzug um 1900: Eine Kolonialgeschichte zwischen Zürich und Sumatra Niklaus Müller

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Es ist unbestritten, dass das globale Klima natürlichen Schwankungen unterworfen ist. Vom Eisplaneten im Präkambrium bis zum tropischen Atlantis im Paläozän erzählt uns unser Planet eine Geschichte von ungeheurer Relevanz für die heutige Zeit: Er ist fähig, auch völlig andere Welten hervorzubringen als die uns bekannte. Diese vergangenen Welten sind aber keineswegs Argument gegen den gegenwärtigen, menschgemachten Klimawandel. Im Gegenteil: Viele der Prozesse, welche die Menschheit heutzutage durch ihren Treibhausgas-Ausstoss beeinflusst, haben auch bei den grossen klimatischen Umwälzungen in der Erdgeschichte eine entscheidende Rolle gespielt.

Vom Schneeball zum Treibhaus: Keine Argumente für die Relativierung des Klimawandels Laurent Christen

Vom Schneeball zum Treibhaus: Keine Argumente für die Relativierung des Klimawandels Laurent Christen

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Although ETH Zurich attaches great importance to equal opportunities for women and men, the historical legacy of gender inequality lives on in many areas. One example is the awarding of honours. Of the 24 prizes awarded by ETH Zurich, not a single one is named after a female scientist. To make women feel as entitled as men to pursue a scientific career, we ought to reshape the way we reward academia success.

How honours and prizes awarded by ETH make women invisible Jasmine Gamblin

How honours and prizes awarded by ETH make women invisible Jasmine Gamblin